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Glossar
Für Sie haben wir einige wichtige Begriffe aus der Welt der Orthopädie zusammengefasst. Klicken Sie dazu einfach auf eine der Überschriften und erfahren Sie mehr über das Thema.
Arthrose
Was ist Arthrose?
Unter Arthrose versteht man eine Gelenkabnutzung oder Knorpelverschleiß.
Das Wort Arthrose setzt sich aus dem altgriechischen „Arthron“ für Gelenk und „iasis“ = Krankheit zusammen.
Das Risiko an einer Arthrose zu erkranken, steigt mit dem Lebensalter. Durch Veränderungen der Lebensumstände wird Arthrose aber auch bei jüngeren Patienten beobachtet.
Die Arthrose kann verschiedene Ursachen haben, bzw. kann durch verschiedene Ursachen begünstigt werden. Eine große Rolle spielen hierbei vor allem Fehl- und Überlastungen der Gelenke, durch die sich der Gelenkknorpel abnutzt. Auch gelenknahe Frakturen können die Entstehung von Arthrose durch Fehlbelastungen begünstigen.
Knorpelgewebe hat nur sehr begrenzt eine uneingeschränkte Regenerationsfähigkeit. Daher heilen Knorpelschäden in der Regel nie vollständig aus. Ist der Knorpel bereits geschädigt, so reibt er sich durch tägliche Belastungen weiter auf und der Schaden schreitet voran, bis die gesamte Knorpeloberfläche aufgebraucht ist.
Durch ausgedehnte Knorpelschäden treten im Verlauf auch knöcherne Veränderungen auf, sowie Veränderungen und Entzündungen der Schleimhaut, die das betroffene Gelenk auskleidet. Das Gelenk wird „gereizt“, es entsteht eine aktivierte Arthrose.
Weitere Ursachen für Knorpelschäden sind genetisch bedingte Knorpelerkrankungen, angeborene oder erworbene Fehlstellungen, Überlastung von Gelenken, Frakturen oder andere Verletzungen an Gelenken mit oder ohne Knorpelschäden, Übergewicht (vor allem bei tragenden Gelenken), mangelhafte Ernährung, Stoffwechselstörungen, Bewegungsdefizite und Durchblutungsstörungen.
Der Verlauf einer Arthrose wird in 4 Schweregrade unterteilt:
Stadium I: Es entstehen kleine Risse an der Knorpeloberfläche, die Schadensfläche ist begrenzt.
Stadium II: Die Knorpelschicht wird dünner, jedoch ist die geschädigte Fläche weiterhin begrenzt.
Stadium III: Die Tiefe der Knorpelschäden nimmt zu, der Knorpelschaden breitet sich auch in der Fläche aus. Daraus resultieren knöcherne Veränderungen und Sklerosen.
Stadium IV: Der Knorpel ist komplett aufgebraucht, man spricht von einer „Knorpelglatze“. Der darunterliegende Knochen reagiert mit Geröllzysten- und Osteophytenbildung.
Symptome:
Das Leitsymptom einer Arthrose ist der Schmerz in unterschiedlicher Intensität und Qualität. Dazu kommen Gelenkergüsse, Schwellung und Überwärmung des Gelenkes.
Die Patienten klagen vor allem über Schmerzen morgens, im Sinne von Anlaufschmerzen, die im Verlauf abnehmen. Mit steigender Belastung nimmt der Schmerz jedoch wieder zu. Auch werden häufig nächtliche Schmerzen der betroffenen Gelenke geklagt.
Die Gelenkkonturen verformen sich, vor allem Bereich der Kniegelenke kommt es zu Bandinstabilität und Veränderung der Beinachse. Die Gehstrecke und die Belastungsfähigkeit sind stark eingeschränkt. Es kommt auch zu Muskelatrophien der betroffenen gelenknahen Muskeln.
Die allgemeine Lebensqualität nimmt mit Zunahme der Arthrose ab.
Diagnose:
Die Diagnose einer Arthrose wird anhand der Anamnese, klinischer Untersuchungen, konventioneller Röntgenbilder, MRT-Bildern und Sonografien des Gelenkes gestellt.
Therapie:
Bei der Arthrose-Therapie unterscheidet man konservative und operative Therapie.
Zunächst wird auf die Ursachen und die Art der Arthrose eingegangen. Bei Fehlstellungen werden diese nach Möglichkeit korrigiert, das Bewusstsein der Patienten für eine entsprechende Anpassung des Lebenswandels wird geweckt. Dazu gehören vor allem Gewichtabnahme, Ernährungsberatung, Reduzierung der Belastungssituation und Abstellen von ungünstigen Sportarten bzw. Fehlbelastungen.
Ein weiterer Baustein der Therapie ist das Erlernen von Übungen, die der Patient in Eigenregie durchführen kann. Dadurch soll die Beweglichkeit des betroffenen Gelenkes erhalten und die umgebende Muskulatur gestärkt werden. Unterstützend können stabilisierende Bandagen und Physiotherapie verordnet werden.
In weiterer Baustein der Arthrose-Therapie ist die Schmerztherapie. Hierbei werden nicht-steroidale Antiphlogistika verordnet, beispielsweise Ibuprofen, Voltaren, Naproxen oder Arcoxia. Diese sind vor allem hilfreich, um eine durch die Arthrose entstehende Entzündung zu reduzieren.
Weitere Therapiemöglichkeiten bestehen in der Einnahme von Glucosamin und direkten Injektionen von Hyaluronsäure und Cortison. Damit soll die Entzündung im Gelenk reduziert und die Gleitfähigkeit des Gelenkes verbessert werden.
Auch die Durchführung einer sogenannten Radiosynoviorthese beim Nuklearmediziner ist eine Therapiemöglichkeit. Hierbei wird durch die Injektion eines radioaktiven Nukleotids die Entzündung bekämpft.
Sollten die konservativen Therapiemaßnahmen frustran verlaufen, so bleibt die operative Intervention als Alternative.
Anatomie des Kniegelenkes / Meniskus:
Im Kniegelenk liegt zwischen Ober- und Unterschenkel ein knorpeliger Puffer – der Meniskus.
Die Aufgabe des Meniskus besteht darin, durch Verteilen des Drucks den Knorpelbelag auf den Gelenkflächen zu schützen. Fehlt der Meniskus, kommt es zu einer erhöhten Abnutzung des Knorpels und schließlich zur Arthrose im Kniegelenk.
Im Laufe des Lebens kann der Meniskus Schaden nehmen. Man unterscheidet hier traumatisch bedingte Meniskusschäden und degenerativ (Verschleiß) bedingte Meniskusschäden. Ersteres tritt vor allem bei jungen Patienten auf, z.B. nach Sportunfällen.
Entsteht ein Meniskusriss in der sogenannten roten Zone (gut durchblutete Meniskusanteile), wird der Meniskus mit speziellen Techniken arthroskopisch genäht. Ist der Riss jedoch komplex und weit weg von der roten Zone, muss der gerissene Anteil vom Meniskus entfernt und der verbleibende Rest neu geformt und angepasst werden.
Bei degenerativ bedingten Meniskusschäden nimmt die Substanz des Meniskus aufgrund der Überbelastung ab. Der Meniskus wird im Verlauf rissig und durch banale Bewegungen geschädigt. In diesem Fall kann der Meniskus leider nicht genäht werden. Hier wird bei entsprechenden Beschwerden eine arthroskopische Sanierung des Meniskus vorgenommen, wobei hier die geschädigten Anteile des Meniskus arthroskopisch entfernt werden. Dabei geht man nach der Prämisse vor „so viel wie nötig, so wenig wie möglich“, da der Meniskus seine schützende Pufferaufgabe nicht verlieren soll.
Was ist eine Knie-Arthroskopie ?
Bei der Knie-Arthroskopie wird die sogenannte Gelenkspiegelung beschrieben. Durch eine „Schlüsselloch-Technik“ wird dieser Eingriff minimal-invasiv durchgeführt:
Zunächst werden 2 kleine Hautschnitte in Höhe der Kniescheibe gesetzt. Über den einen Hautschnitt wird eine Spezialkamera mit Lichtquelle in das Kniegelenk eingeführt. Die Kamera ist in etwa so dick wie ein normaler Stift und überträgt die Bilder auf einen Monitor, mit dessen Hilfe der Operateur die Strukturen im Kniegelenk erkennen und entsprechend darstellen kann. Es werden Standbilder bzw. Videobilder vom Geschehen im Kniegelenk gemacht und diese dem Patienten zu einem späteren Zeitpunkt präsentiert.
Durch den 2. Zugang werden Mini-Instrumente eingeführt, die dem Operateur helfen, den Schaden darzustellen und ggf. zu reparieren.
Im Rahmen einer Knie-Arthroskopie werden alle Strukturen im Kniegelenk dargestellt und dokumentiert. Dazu gehören der Knorpel an der Rückfläche der Kniescheibe, der Knorpel am Gleitlager der Kniescheibe, die Führung der Kniescheibe, die Beschaffenheit der Gelenkschleimhaut, eventuell vorhandene freie Gelenkkörper, eventuelle Schäden an den Seitenbändern und den Schleimhautfalten.
Dann wird die Kamera in den Gelenkspalt medial eingeschwenkt und der Innenmeniskus dargestellt. Die Stabilität wird mithilfe eines Hakens überprüft. Ist der Meniskus durch einen Einriss instabil, muss dieser Schaden zu einem späteren Zeitpunkt adressiert werden. Zunächst werden aber die weiteren Strukturen im Kniegelenk dargestellt, dazu gehören der Knorpel am Oberschenkelknochen (femoro) und der Knorpel am Unterschenkelknochen (tibial). Dann werden die vorderen und hinteren Kreuzbänder dargestellt und deren Stabilität mithilfe eines Hakens überprüft.
Anschließend schwenkt der Operateur die Kamera in das laterale Kniekompartment und stellt zunächst den Außenmeniskus dar. Auch dieser wird mit dem Tasthaken überprüft. Auch etwaige Knorpelschäden an Femur oder Tibia werden dargestellt und dokumentiert und dann entsprechend angegangen:
Bei Schäden am Meniskusrand müssen leider die geschädigten Anteile entfernt werden, der Meniskus erneut geformt und geglättet werden, so dass ein weiteres Einreißen verhindert wird. Befindet sich der Meniskusschaden in der o.g. roten Zone, wird in der Regel der Meniskus mittels einer Spezialtechnik angenäht.
Knorpelschäden können mithilfe eines Shavers geglättet werden. Sind diese schon so weit fortgeschritten, dass sich eine Knorpelglatze darstellt, kann der freiliegende Knochen mit Bohrungen behandelt werden, so dass Knochenmarkzellen heraustreten und sich sekundärer Knorpel bildet.
Ist das Kreuzband teilweise oder ganz gerissen, werden die gerissenen Anteile entfernt, damit diese sich nicht mehr einklemmen können. Bei Instabilitäten wird zu einem späteren Zeitpunkt ggf. eine Kreuzbandplastik vorgenommen.
Bei der Arthroskopie kann auch eine Fehllage der Kniescheibe behandelt werden, durch ein laterales Release bzw. eine Naht des Retinakulums.
Sind die dargestellten Schäden soweit entsprechend behoben, wird eine Drainage eingelegt und die Wunde zugenäht. Ein Verband wird angelegt.
Der knie-arthroskopische Eingriff erfolgt in der Regel ambulant, so dass der Patient/die Patientin am selben Tag nach Hause gehen kann. Am folgenden Tag wird in der Praxis die Drainage wieder entfernt und der Verband gewechselt. Den Patienten werden Übungen gezeigt, es werden physiotherapeutische Maßnahmen und eine Mobilisierungsschiene verordnet.
Das Knie kann in der Regel mobilisiert und belastet werden. Nach 10 Tagen erfolgt das Entfernen der Fäden.
Wann/Wozu wird eine Kniearthroskopie durchgeführt?:
- Diagnose und Behandlung von Meniskusschäden
- Diagnose und Behandlung von Knorpelschäden
- Entfernung von freien Gelenkkörper
- Entfernung von Narbengewebe
- Entfernung von Schleimhautfalten
- Behebung von Kreuzbandrissen
- Behebung von Fehllagen der Patella
- Behandlung der Entzündung von Gelenksschleimhaut (Synovialitis)
- Bei Arthrose des Kniegelenks (Gonarthrose)
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Kniegelenkersatzoperationen gehören zu den häufigsten Operationen, die in Deutschland jährlich durchgeführt werden. Die Schätzungen variieren zwischen 300.000 und 400.000 Kniegelenkersatzoperationen jährlich, die in allen Krankenhäusern durchgeführt werden. Wir führen diese Operationen in Kooperation mit einer Klinik im Rahmen einer stationären Behandlung durch, wobei die Operation rechtlich ein Teil eines Klinikaufenthaltes ist.
Vor einer Operation steht die Indikation im Vordergrund. Hier wird geprüft, ob die Operation notwendig ist. Voraussetzung für einen Kniegelenkersatz ist ein Verschleiß am Kniegelenk, der durch eine entsprechende Diagnostik festgestellt wird (Röntgendiagnostik, MRT-Diagnostik). Hinzu kommt natürlich die klinische Untersuchung des Gelenkes.
Der Gelenkverschleiß an sich ist nicht die einzige Voraussetzung für die Durchführung einer Operation. Ziel der Operation ist es, die Lebensqualität des Patienten zu verbessern. Insofern muss diese vor der Operation so gestört sein, dass eine Operation aus Sicht des Patienten und des Operateurs notwendig erscheint. Zu den Störungen in der Lebensqualität gehören Schmerzen, regelmäßige Schmerzmitteleinnahme, Verkürzung der Gehstrecke, Zuhilfenahme von Unterarmgehstützen oä. Voraussetzung für eine Operation ist ebenfalls, dass die konservativen Therapiemöglichkeiten bereits ausgereizt sind.
OP-Planung
Aus rechtlichen Gründen wird die Indikation zur Op-Planung in der Klinik durchgeführt. Dort werden genormte Röntgenaufnahmen gefertigt und mit deren Hilfe, die Planung der Operation am PC durchgeführt. Hierbei werden die entsprechenden Winkel gemessen, die notwendigen Winkelkorrekturen des Ober- und Unterschenkels durch Sägeschnitte, sowie die erforderliche Größe der Prothese festgelegt. Im Rahmen der Operation kann die Planung abweichen, jedoch hat dieses der Operateur während der Op zu entscheiden.
Risikoreduktion
Jede Operation ist natürlich mit entsprechenden Risiken verbunden. Der Patient kann mithelfen, das Risiko der Operation zu reduzieren. Hierzu gehört ggf. eine Gewichtsreduktion, diese kann das Infektionsrisiko reduzieren und positiv zur Wundheilung beitragen. Bei Diabetes-Erkrankungen ist eine optimale Einstellung des Blutzuckers essentiell, um das Risiko der Operation zu reduzieren. Ein schlecht eingestellter Diabetes kann zu erhöhter Wundheilungsstörung und Infekten führen. Über weitere Risiken der Operation werden Sie ausführlich bei der Aufklärung in der Klinik informiert.
Nachbehandlung
Am Tag nach dem operativen Eingriff kann der Patient mobilisiert werden, mit Zuhilfenahme von Unterarmgehstützen. Hinzu kommen Behandlungen mit einer Motorbewegungsschiene. Die Belastung des Gelenkes wird sukzessive gesteigert, bis zum Erreichen der Vollbelastung bei freier Beweglichkeit des Gelenkes.
5 Tage nach dem Eingriff wird der Patient in der Regel in eine Reha-Klinik verlegt, hier wird die weitere Nachbehandlung durchgeführt. Nach der Entlassung aus der Reha stellt sich der Patient wieder in unserer Praxis vor, damit weitere Therapien eingeleitet werden können. Dazu gehören die Verordnung von physiotherapeutischen Maßnahmen wie Krankengymnastik und manueller Lymphdrainage, sowie ggf. von schmerzreduzierenden und abschwellenden Medikamenten. In der Regel kann der Patient ca. 4 Monate nach der Operation, ohne Unterarmgehstützen oder andere Hilfsmittel, eine normale Gehstrecke laufen. Das alternierende Treppenlaufen kann jedoch bis 18 Monate nach dem Eingriff eingeschränkt sein.
Um die Frakturgefahr bei einer Osteoporose zu quantifizieren, ist eine Knochendichtemessung essenziell. Hierbei wird die Knochendichte in verschiedenen Skelettanteilen analysiert und die Frakturgefahr evaluiert.
Der Zusammenhang zwischen einer Abnahme der Knochendichte und der Zunahme von Frakturen ist durch verschiedene Studien dokumentiert.
Zur Diagnosesicherung der Osteoporose und zur Bestimmung einer Therapie erfolgt die sogenannte Knochendichtemessung.
Hier hat sich die duale Röntgenabsorptimetrie (DXA oder DEXA) bewährt:
Dabei werden Energiestrahlen durch das Skelettsystem in verschiedenen Körperarealen geschickt. Die Knochendichte wird bestimmt, anhand der Menge der Strahlen, die das Knochenskelett passiert hat.
Vorgeschrieben sind hierbei Messungen zweier unterschiedlicher Körperareale, wie Lendenwirbelsäule und Hüfte. Die Diagnose wird dann anhand des niedrigsten Wertes bestimmt.
Die Vorteile dieser Methode der Knochendichtemessung:
- nicht-invasive und nebenwirkungsarme Untersuchung
- kurze Dauer der Untersuchung
- relativ geringe Strahlenbelastung
- Es werden die durch Osteoporose empfindlichsten und frakturgefährdesten Areale gemessen (Lendenwirbelsäule und Schenkelhals).
- Die Methode ist essenziell für die Bestimmung der Therapie der Osteoporose.
Die Indikation der Methode:
Durch die Knochendichtemessung kann eine Osteoporose schon in ihrer Anfangsphase festgestellt werden, wenn noch keine klinischen Symptome auftreten, die auf eine solche Erkrankung hinweisen könnten. Einzig durch eine Knochendichtemessung kann die Osteoporose eindeutig festgestellt und die Frakturgefahr somit gemindert werden.
Die Osteoporose sollte bei folgenden Risikogruppen kontrolliert bzw. ausgeschlossen werden:
- bei allen Frauen, die älter sind als 65 Jahre (unabhängig von weiteren Risikofaktoren)
- bei alle Frauen der postmenopausalen Phase mit Frakturen
- bei allen Frauen, die sich einer Hormontherapie unterzogen haben
- bei Abnahme von Körpergröße (Geschlecht unabhängig)
- bei schlanken Rauchern
- bei vorausgegangenen Frakturen
- bei Rückenschmerzen unklarer Genese
- bei Langzeittherapie mit Cortison, Marcumar oder Ähnlichem
- bei chronischer Erkrankung des Magen-Darm Traktes
- bei Magersucht
- bei chronischer Niereninsuffizienz
Osteoporose (bzw. „Knochenschwund“) ist eine Knochenstoffwechselstörung, bei der die Knochendichte abnimmt. Infolge dessen kommt es zu einer erhöhten Frakturgefahr.
Die Osteoporose ist die häufigste Knochenerkrankung im höheren Lebensalter, wobei Frauen nach der Menopause deutlich mehr betroffen sind als Männer.
Es wird zwischen der primären und der sekundären Osteoporose unterschieden:
Primäre Osteoporose:
Hierunter fallen die postmenopausale Osteoporose, die senile Osteoporose und die idiopathische juvenile Osteoporose, welche vor allem junge Menschen befällt und deren Ursache nicht bekannt ist.
Sekundäre Osteoporose:
Diese tritt bei bestehenden Vorerkrankungen auf, die eine Osteoporose begünstigen können. Dazu gehören unter anderem:
- Cushing-Syndrom, Hypogonadismus, Hyperthyreose und Hyperparathyreodismus.
- Gastroenterologische Ursachen, wie Malnutrition (Mangelernährung), Anorexie (Magersucht).
- längere Immobilisation
- medikamentöse Behandlung mit Cortison (längerer Zeitraum), Heparin-Therapie, Marcumar-Therapie, Behandlung mit magensäurewirkenden Medikamenten, Schilddrüsenhormonen, Zytostatika und Lithium.
Symptome der Osteoporose
Die Symptome der Osteoporose können sehr unterschiedlich sein. Häufiger treten jedoch Rückenschmerzen als Leitsymptom auf, infolge einer Wirbelkörperfraktur. Gelegentlich tritt auch eine Verminderung der Körpergröße ein, durch Sinterungsfrakturen bzw. durch eine frakturbedingte Skoliose und Hyperkyphose.
Zusätzlich steigt durch Osteoporose die Gefahr für Oberschenkelhals- und Radiusfrakturen.
Diagnose einer Osteoporose
Die Diagnostik erfolgt durch eine klinische Untersuchung, wobei hier vor allem auf die Körpergröße geachtet werden sollte, sowie auf Fehlstellungen der Wirbelsäule, vor allem der Brustwirbelsäule. Ergänzt wird die klinische Untersuchung durch eine Röntgendiagnostik, zum Ausschluss von Frakturen vor allem im Wirbelsäulenbereich, sowie durch eine Knochendichtemessung zur Feststellung des Osteoporose-Grades.
Rückenschmerzen sind eines der häufigsten Schmerzsymptome in der orthopädischen Praxis. Laut deutscher Studien steht der Rückenschmerz an erster Stelle als Ursache für eine Krankenmeldung. Sowohl jüngere als auch ältere Patienten sind davon betroffen, jedoch steigt mit dem Alter die Häufigkeit. Es werden strukturelle und funktionelle Ursachen unterschieden.
Bei strukturellen Veränderungen handelt es sich um anatomische Veränderungen der Wirbelsäule, welche zu Schmerzen führen können. Hierzu zählen der Bandscheibenvorfall, Spinalkanalstenose, Osteochondrose, Spondylose und die Spondylarthrose:
Die Bandscheibe ist ein gelartiges Gewebekissen, das zwischen jeweils 2 benachbarten Wirbelkörpern liegt und als Stoßdämpfer dient.
Durch strukturelle Veränderungen und Abnutzungsprozesse können die Elastizität und die Belastungsfähigkeit der Bandscheibe abnehmen. Dabei kann es zu einer Vorwölbung (oder Ausbeulung) kommen, bei der das schützende Band noch intakt ist, in diesem Fall spricht man von einer Bandscheibenprotrusion. Sollte das Band reißen und das Bandscheibenmaterial das Band durchbrechen, spricht man von einem Bandscheibenvorfall. Dieses kann nach einer banalen Bewegung auftreten oder beim Tragen von schweren Lasten, beim Husten, Pressen, Niesen oder anderen plötzlichen Überlastungen der Wirbelsäule.
Symptome:
Durch den Druck des herausgetretenen Bandscheibenmaterials auf den Nerven, können Schmerzen auftreten, die in verschiedenen Körperregionen ausstrahlen. Zusätzlich kann es zu Sensibilitätsstörungen (Taubheitsgefühl) in dem umschriebenen Versorgungsgebiet, bis hin zu Reflexausfällen und Lähmungen kommen.
Der Bandscheibenvorfall wird meist mittels klinischer Untersuchungen und bildgebender Verfahren (MRT) festgestellt.
Therapie:
Ein Bandscheibenvorfall muss sofort operiert werden, wenn motorische Lähmungen und schwere Nervenschäden drohen. Sollten diese schweren neurologischen Störungen ausbleiben und lediglich der Schmerz, bzw. leichte Parästhesien vorhanden sein, so wäre eine konservative Therapie zu favorisieren. Dazu gehören z. B. Übungen, Wärmetherapie, Schmerzmedikation und Infiltrationstherapien.
Der Spinalkanal ist eine rohrförmige Struktur in dem das Rückenmark liegt. Vom Rückenmark gehen die Nervenwurzeln ab, die sich dann in die entsprechenden Nerven teilen und in die verschiedenen Körperregionen führen. Dieser Kanal kann durch verschiedene Ursachen eingeengt werden. Häufigste Ursache sind strukturelle Veränderungen und abnutzungsbedingte Erscheinungen im Knochen, im Sinne einer Arthrose der Facettengelenke.
Symptome:
Hier werden Schmerzen beschrieben, die vor allem bei Belastung oder beim Laufen von längeren Strecken auftreten und ins Bein ausstrahlen. Die Gehstrecke ist entsprechend reduziert (in diesem Fall spricht man von einer Claudicatio spinalis).
Zur Diagnosestellung ist vor allem die klinische Untersuchung zu wichtig, ergänzt durch eine Röntgenaufnahme bzw. eine MRT-Aufnahme.
Therapie:
Die Spinalkanalstenose sollte zunächst konservativ therapiert werden, zu den Möglichkeiten zählen hier vor allem physiotherapeutische Maßnahmen, Akupunktur, Infiltrationstherapie, lokale Wärmetherapie usw.. Bei länger anhaltender Schmerzsymptomatik sollte ein Schmerztherapeut hinzugezogen werden. Bei Nervenschäden und motorischen Ausfällen, sollte ein operatives Therapieverfahren gewählt werden.
Die Osteochondrose beschreibt eine Abnutzung der Bandscheibe und des umgebenden Knochengewebes, in den jeweils benachbarten Grund- und Deckplatten von 2 Wirbelkörpern. Es handelt sich dabei zum Abnutzungs- bzw. Alterserscheinungen, bei denen zunächst die Bandscheibe verschlissen wird und durch die so entstehende Überlastung des betroffenen Knochengewebes eine entsprechende Reaktion am Knochen entsteht.
Die Diagnostik einer Osteochondrose erfolgt meist durch klinische Untersuchungen in Verbindung mit einer Röntgenaufnahme, sowie gelegentlich einer MRT-Aufnahme, wenn weiterreichende Schäden der Bandscheibe auszuschließen sind.
Symptome:
Hier werden vor allem belastungsabhängige Schmerzen in den betroffenen Bereichen beschrieben, in Verbindung mit Bewegungseinschränkungen der jeweiligen Wirbelkörper. Da hierbei jedoch die abgehenden Nerven nicht betroffen sind, werden keine ausstrahlenden Schmerzen in das Bein beschrieben. Bei einer aktivierten Osteochondrose kommt es zusätzlich zu einer entzündlichen Reaktion, die die Schmerzen steigert.
Therapie:
Die Therapie der Osteochondrose ist grundsätzlich konservativ. Hierzu zählen neben physiotherapeutischen Maßnahmen zur Stärkung der stabilisierenden Rücken- und Bauchmuskulatur, lokale Wärmetherapie, Infiltrationstherapie und entzündungshemmende Medikamente.
Bei der Spondylose handelt es sich um eine degenerative Abnutzung der Wirbelsäule, vor allem der Wirbelkörper und der Bänder. Hierbei kommt es zu Bildung von Verknöcherungen, sogenannten Spondylophyten.
Symptome:
Die Symptome der Spondylose sind meistens Schmerzen, ähnlich wie bei der Osteochondrose, in Verbindung mit Bewegungseinschränkungen. Häufig tritt die Spondylose in der unteren Wirbelsäule auf, dem sog. Kreuzbereich.
Die Spondylose wird meist durch ein Röntgenbild in Verbindung mit einer klinischen Untersuchung diagnostiziert, ergänzend wird oft auch eine MRT-Aufnahme hinzugezogen.
Therapie:
Die Spondylose wird in der Regel konservativ behandelt, durch z. B. physiotherapeutische Maßnahmen, entzündungshemmende und schmerzlindernde Medikation, entsprechende Injektionsbehandlungen (wirbelsäulennahe Injektionen) und vor allem durch aktive sportliche Bewegung zur Stabilisierung der Wirbelsäule. Ein operatives Verfahren ist nicht vorgesehen.
Die Spondylarthrose bezeichnet eine degenerative Veränderung der Wirbelgelenke. Wirbelgelenke sind jeweils links und rechts angeordnete Gelenke, die zwei benachbarte Wirbelkörper verbinden. Bei der Spondylarthrose kommt es häufig zu belastungsabhängigen Kreuzschmerzen, ferner zu einer Bewegungseinschränkung der betroffenen Wirbelabschnitte. Durch die Spondylarthrose kann es zu sogenannten Osteophytanbauten kommen, welche im Verlauf und in schweren Fällen zu einer Spinalkanalstenose bzw. Neuroforamenstenose führen können.
Zur Diagnostik werden eine klinische Untersuchung, sowie eine Röntgendiagnostik durchgeführt, gelegentlich auch eine MRT-Aufnahme zur Feststellung des Schweregrades der Spondylarthrose bzw. Ausschluß einer evtl. daraus resultierenden Spinalkanalstenose.
Therapie:
Die Spondylarthrose wird zunächst konservativ behandelt. Hierzu gehören in erster Linie Sport und Bewegung, gelegentlich physiotherapeutische Maßnahmen, auch schmerztherapeutische Maßnahmen mit Schmerzmedikation und entzündungshemmenden Medikamenten, Infiltrationstherapien vor allem der Facettengelenke, und gelegentlich auch Facettendenervierungen zur Verhinderung der Schmerzübertragung. Sollte im Verlauf eine schwere Spinalkanalstenose entstehen, die auch zu Nervenschäden führt, wäre ein operatives Verfahren wie bei einer Spinalkanalstenose zu wählen.
Funktionelle Ursachen für Rückenschmerzen
Am häufigsten sind Rückenschmerzen funktionell bedingt. Ursache hierfür sind Fehlhaltungen der Wirbelsäule, durch z.B. Übergewicht, fehlende/ fehlentwickelte oder fehltrainierte Bauchmuskulatur, Vorhandensein einer Beinlängendifferenz. Letztere kann durch eine 4-D-Wirbelsäulen- und Haltungsanalyse diagnostiziert werden. Als funktionelle Ursache sind auch Muskelverspannungen und Blockierungen zu nennen, die von keiner strukturellen Veränderung herbeigeführt werden und reversibel sind.
Oftmals bleibt die eindeutige Erklärung für Rückenschmerzen auch unklar. Im Röntgenbild oder im MRT festgestellte Veränderungen der Wirbelsäule, wie Spondylarthrose, Osteochondrose, Bandscheibenvorfall, Bandscheibenvorwölbung usw. müssen nicht unbedingt Ursache der Beschwerden sein. Es gibt viele Studien die beweisen, dass auch gesunde Menschen, die keinerlei Rückenschmerzen haben, die entsprechenden o.g. Veränderungen im Röntgenbild aufweisen.
Somit ist das Verständnis zum Mechanismus von Rückenschmerzen nicht vollständig aufgeklärt. Auch unklare reversible Ursachen, wie der banale Kreuzschmerz oder Lendenwirbelsäulenschmerz werden dazugezählt, eine eindeutige Ursache für die Beschwerden ist hier nicht zu finden.
Die Untersuchung der funktionellen Veränderungen der Wirbelsäule beinhaltet vor allem die klinische Befunderhebung und die 4-D-Haltungsanalyse. Gelegentlich wird auch eine Röntgendiagnostik hinzugezogen.
Therapie
Die Behandlung erfolgt meistens konservativ, durch entsprechende Korrekturen der Haltungsschwäche, z.B. mittels Einlagenversorgung, Beinlängenausgleich, gezieltes Training verschiedener Muskelgruppen zur Stabilisierung der Wirbelsäule, Gewichtabnahme, Sport und insgesamt eine Änderung des Lebenswandels.