Therapie

Fußchirurgie

Fußprobleme sind neben Zahnschmerzen eine der am häufigsten geklagten Beschwerden. Kein Wunder, da die Füße täglich über 1000 t Belastung ertragen müssen und Überlastungsschmerzen, durch z. B. Sport, falsches Schuhwerk und Überarbeitung ein sehr häufiges Problem sind.

Hammerzehfehlstellung

Bei einem Hammerzeh handelt es sich um eine Fehlstellung der 2., 3., 4. bzw. 5. Zehe, bei der das Mittelglied nach oben gedrückt und so das mittlere Gelenk luxiert wird. Durch die Fehlstellung entstehen Druckstellen, die sehr schmerzhaft sein können.

Ursache der Hammerzehdeformität ist ein Spreizfuß, bzw. eventuell ein Hallux valgus. Der Hammerzeh sollte zunächst konservativ mittels Einlagen behandelt werden, ggf. auch durch redressierende Bandagen.

Sollte die konservative Therapie keine Besserung erbringen und das betroffene Gelenk vollkommen kontrakt (fest) sein, kann ein operatives Verfahren gewählt werden.

Hier hat sich eine Operationstechnik nach Hohmann bewährt, bei der das mittlere Gelenk redressiert und versteift wird. Es ist jedoch vorab zu prüfen, ob der Spreizfuß bzw. Hallux valgus gleichzeitig mitbehandelt werden sollte, ggf. mit einer entsprechenden Operation.

Hallux valgus

Beim Hallux valgus handelt es sich um eine Fehlstellung der Großzehe. Dabei weicht das Großzehengrundglied nach außen ab und es entsteht eine knöcherne Lamelle, bzw. seitlich innen ein Schleimbeutel, welcher sehr schmerzhaft ist.

Bevor es zu einer operativen Therapie kommt, sollten zunächst die konservativen Möglichkeiten ausgereizt werden, wie z. B. eine Einlagenversorgung und ggf. das Tragen einer redressierenden Hallux valgus- Nachtschiene oder einer Hallufix-Schiene . Auch entsprechende Eigenübungen können sehr hilfreich sein. Hier gibt es spezielle Eigenübungstechniken, welche z. B. unter www.my-medibook.de zu finden sind.

Sollten die konservativen Therapiemöglichkeiten ausgereizt sein, muss bei entsprechenden Beschwerden die Fehlstellung operativ korrigiert werden. Hierbei sind mehrere Operationsverfahren und –methoden (s.u.) möglich, deren Anwendung orientiert sich an den anatomischen Gegebenheiten des zu operierenden Fußes und auch am Schweregrad des Hallux valgus.

  1. Chevron-Osteotomie: Diese Methode wird bei leichten bis mittelschweren Fehlstellungen der Großzehe angewendet. Hier wird der distale Anteil des Mittelknochens v-förmig durchtrennt, nach außen verschoben und mit einer Schraube fixiert. Da es sich dabei um eine Fraktur handelt, die durch den Operateur herbeigeführt wird, muss diese auch entsprechend therapiert werden: Der Fuß darf für einen Zeitraum von 6 Wochen nur mit einem stabilisierenden Schuh mobilisiert werden. 
  2. Scarf-Osteotomie: Diese Methode kommt zum Einsatz bei mittelschweren Fehlstellungen. Dabei wird der Mittelfußknochen im Schaftbereich z-förmig durchtrennt, nach außen verschoben und entsprechend mit einer Platte oder 2 Schrauben fixiert. Anschließend muss 6 Wochen ein spezieller Schuh getragen werden. 
  3. Basisnahe Umstellungsosteotomie: Diese Methode wird bei mittleren bis schweren Fehlbildungen des Fußes angewendet. An der Basis des 1. Metatarsalknochens wird gesägt, der Knochen nach außen aufgeklappt und mit einer Platte versorgt. Anschließend muss der Fuß über 6 Wochen mit einem speziellen Schuh versorgt werden. 
  4. Lapidusathrodese: Diese Methode wird bei schweren Fehlbildungen angewendet, vor allem bei einer Instabilität des Fußes. Hierbei handelt sich es sich um eine Versteifung des Gelenkes, welches den Mittelfußstrahl mit dem Mittelfußknochen verbindet. Dabei wird auch die Fehlstellung des Mittelfußstrahles korrigiert.