Therapie

Behandlung von Facetten- und Nervenschmerzen der Wirbelsäule

Hierbei werden Facettengelenkinfiltrationen, periradikuläre Infiltrationen, sakrale Überflutungen und epidurale Infiltrationen der Wirbelsäule durchgeführt.

Facetteninfiltrationen

Facettengelenke sind Gelenke, die zwei benachbarte Wirbelkörper verbinden. Sie sind stets paarig angelegt, jeweils 3 – 4 cm seitlich von der Mittellinie. Aufgrund von Überlastungen kommt es im Verlauf zum Verschleiß der einzelnen Facettengelenke, was zu Schmerzen in den jeweiligen Bereichen führen kann (Hals-, Brust- oder Lendenwirbelsäule). Der Facettengelenkverschleiß (Arthrose) wird meist durch klinische Untersuchungen, manualtherapeutische Untersuchungstechniken, Röntgenaufnahmen und gelegentlich ergänzend durch eine MRT- oder CT-Aufnahme diagnostiziert.

Bei der therapeutischen Facetteninfiltration wird ein Gemisch aus Lokalanästhetikum und Kristallcortison in das Gelenk injiziert. Durch die Wirkung des Lokalanästhetikums wird ein schnelles Einsetzen der schmerztherapeutischen Maßnahme erreicht, das Kristallcortison (langwirkendes Cortison) führt zur Linderung der schmerzhaften Reizung, welche durch die Arthrose entstanden ist. Somit kann die therapeutische Wirkung der Facetteninfiltration 3 – 4 Wochen anhalten.

Gelegentlich kann die therapeutische Infiltration der Facettengelenke mit Hilfe eines Bildwandlers durchgeführt werden, um eine höhere Sicherheit beim Spritzen des Facettengelenkes zu erzielen.

Facettendenervierung

Eine weitere Möglichkeit der Behandlung der Facettengelenkarthrose ist die sogenannte percutane Facettendenervierung. Dabei werden mit Hilfe einer Thermonadel die Nerven um die Gelenkkapsel, bzw. die Nerven in der Gelenkkapsel des jeweiligen Facettengelenkes verödet und somit die Schmerzübertragung unterbrochen. Dieses Verfahren ist sehr schonend, da es percutan durchgeführt wird, ohne die Notwendigkeit einen großen Schnitt durchführen zu müssen. Die Facettendenervierung  kann ambulant erfolgen.

Die Nerven im Bereich der Gelenkkapsel erholen sich jedoch mit der Zeit, so daß die Wirkung der thermischen Facettendenervierung begrenzt ist, sie beträgt, je nach Patient und Krankheitsbild zwischen 4 Wochen und 12 Monaten. Die Prozedur kann nach 12 Monaten wiederholt werden.

Periradikuläre Injektionen

Die periradikuläre Therapie ist eine nicht- invasive Schmerztherapie (durch Infiltration) zur Behandlung von Nervenwurzelschmerzen, vor allem im Bereich der Lendenwirbelsäule. Durch eine mechanische Belastung, z. B. durch einen Bandscheibenvorfall, können die Nerven überlastet werden und eine Ausstrahlung in das Bein und in das jeweilige Versorgungsgebiet des Nerven verursachen.

Sollten die üblichen Maßnahmen wie Schmerzmedikation und Bewegungstherapie keine Besserung der Beschwerden erbringen, so würde diese Therapie durchgeführt bzw. vorgeschlagen werden.

Bei der periradikulären Injektion wird der jeweilige Nerv mit einem Lokalanästhetikum und einem Kristallcortison umspült. Durch das Lokalanästhetikum werden die Schmerzen reduziert (wenn auch nur für kurze Zeit) und durch das langzeitwirkende Kristallcortison wird die durch die Reizung entstandene perineurale Schwellung bekämpft und somit der Druck auf den Nerven reduziert.

Nach dieser Infiltration muss der Patient noch etwa 15 Min. in unserer Praxis verbleiben, um sicherzustellen, daß keine komplette Wurzelblockade (vollständiges Betäuben des Nerven) erfolgt ist. Nach der Infiltration sollte auf das Lenken eines Fahrzeugs verzichtet werden.